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Busfahren in der Wetterau

Busfahren in der Wetterau

"Mensch, der ist aber ganz schön lang. Und was für riesige Räder der hat." Yasar Sezen ist erstaunt. Es ist ein Bild, das auf den ersten Blick nach außen etwas merkwürdig anmutet. Die 16-Jährige umkreist, wie die fünf Schüler dahinter, einen großen Reisebus. Es handelt sich um blinde Schüler der Johann-Peter-Schäfer-Schule Friedberg, die zusätzlich eine geistige Behinderung haben. "Klack, klack" macht es, wenn ihre Blindenlangstöcke die Außenverkleidung des Busses touchieren, während sie die andere, freie Hand nach oben strecken, um dessen Höhe zu begreifen. Die Lerngruppe von Förderschullehrer Thomas Suer behandelt seit einigen Wochen im Unterricht das Thema "Busfahren in der Wetterau" und hat heute auf dem Schulgelände Heinz Lauer zu Gast, der in Nidderau das Busunternehmen Schäfer betreibt. "Der Kontakt ist über seinen Sohn zustande gekommen, der bei uns ein freiwilliges soziales Jahr absolviert", sagt Klassenlehrer Suer und ergänzt: "Es ist toll, dass das geklappt hat. Unser Dank gilt Herrn Lauer, dass er uns hier besucht. Dadurch haben wir jetzt einmal die Zeit, die Schüler einen solchen Bus in Ruhe erkunden zu lassen." Auf den Fahrten, die die jungen Menschen immer mittwochs mit den Bussen im ÖPNV beispielsweise nach Bad Nauheim, Echzell oder Ranstadt unternehmen, sei dies nicht möglich, "weil es dafür an den Haltestellen und unterwegs verständlicherweise zu hektisch ist", schildert Suer. "Wir lernen, wo und wie man richtig einsteigt, wie man einen Sitzplatz findet, wie man sich im Bus verhält und uns Uhrzeiten die Stationen zu merken, an denen der Bus stoppt", sagt Schüler Fabian Dingeldein, worauf es bei den Lehrausflügen ankommt. An diesem Vormittag jedoch geht es in erster Linie darum, eine Vorstellung von den Ausmaßen eines Busses zu entwickeln. Da spiele es keine wesentliche Rolle, dass es sich um einen Reisebus handelt und nicht einen Niederflurbus, mit dem die Klasse im Linienverkehr mit dem Startpunkt Friedberg gewöhnlich "auf Achse" ist, erläutert Suer. Weil es sehr kalt ist, verlagert sich die Entdeckungstour in das Innere des Busses. Dort werden unter anderem die Fragen beantwortet, wie man einen Nothammer benutzt und wie ein Feuerlöscher eingesetzt wird. Noch viel spannender finden es Yasar, Fabian und Co allerdings, einmal auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen. "Das macht Spaß hier vorne", freut sich Hannah Schumacher, die auch schon weiß, wo es die Klasse mit dem öffentlichen Bus als Nächstes hinführen wird. "Nächste Woche Mittwoch fahren wir mit den Linien 40 und 72 nach Ilbenstadt", verrät die 16-Jährige, bevor sie kräftig auf die Hupe drückt.


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