Zum Finale am dritten Tag setzte die gesamte Schulgemeinde ein starkes Zeichen. "Imagine all the people livin´ life in peace" - "Stell dir vor, alle Menschen leben in Frieden": Das weltbekannte Lied von John Lennon, präsentiert von der Schülerband unter Leitung von Musiklehrerin Beate Hesse, bildete den Abschluss der Kulturwoche an der Johann-Peter-Schäfer-Schule (Förderschwerpunkt Sehen). Bei angenehmen Frühlingstemperaturen hatten sich Schüler und Personal auf dem Schulhof versammelt und sangen die Friedenshymne mit, viele von ihnen schwenkten kleine Fahnen in den Landesfarben der Ukraine, um so angesichts des Angriffskriegs Russlands ihr Mitgefühl und ihre Unterstützung auszudrücken. Doch die Einrichtung belässt es nicht bei bei symbolischen Statements. Auf Basis des Kontakts zu einer Blinden- und Sehbehindertenschule in Charkiw wurden im März auf dem Gelände, in einer ehemaligen Wohngruppe des Internats und einer früheren Hausmeisterwohnung, mehrere Flüchtlingsfamilien aufgenommen. Die fünf Kinder besuchen inzwischen auch den Unterricht. "Das Engagement der Mitarbeiter für die Familien ist überwältigend. Es gab viele Sach- und Kleiderspenden, das Ganze war sehr gut organisiert. Außerdem unterstützen Kollegen bei Behörden- und Arztgängen oder beim Einkaufen. Dass einige von ihnen Russischkenntnisse haben, hilft dabei natürlich ungemein. Was wir tun können, machen wir sehr gerne", sagt Schulleiterin Verena Trebels, die sich über eine insgesamt sehr gelungene Kulturwoche freut: "Es ist immer wieder einfach schön zu sehen, wie einfallsreich unsere Schüler sind, wie sie die Musikstücke, Gedichte, Kunstprojekte und vieles mehr lange mit großem Einsatz vorbereiten, einstudieren und dann toll präsentieren." Zwei der drei Tage galt die Aufmerksamkeit den zahlreichen Ausstellungen, beispielsweise zum italienischen Komponisten Antonio Vivaldi und zum Pop-Art-Künstler Keith Haring. Detailreich nachgebaute "Europäische Brücken", "Wunderschön!" mit zahlreichen Materialien gestaltete Gesichter, "Farbcollagen" zu den Skylines von (Fantasie)Städten und das Thema "Inspiriert von großen Künstlern" rundeten das bunte Programm ab. Am Mittwoch folgten die so genannten Bühnenauftritte, die in den Jahren vor der Corona-Pandemie in der pickepacke gefüllten Aula auf der stattgefunden hatten, diesmal aber aufgrund der nach wie vor schwierigen Planbarkeit von Schulveranstaltungen im Vorfeld per Video oder Audiodatei aufgezeichnet und dann in den Klassen auf dem Schulnetzwerk "Iserv" angeschaut beziehungsweise angehört wurden. Darunter befanden sich kurzweilige Stücke wie das Märchen "Peter und der Wolf" und der Tanzsong "Jerusalema", aber auch ein Lied wie "S.O.S. und Alarm", das sich kritisch mit der Problematik der Umweltverschmutzung beschäftigte. Unterhaltsam und kreativ, darüber hinaus durchaus kritisch und Stellung beziehend in zentralen Fragen der Gegenwart und Zukunft - die Kulturwoche der Johann-Peter-Schäfer-Schule war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg.