Dieser außergewöhnliche Schultag war zu schön und ereignis- wie lehrreich, um nicht davon zu berichten, wenn auch inzwischen ein bisschen Zeit seitdem verstrichen ist. Die Rede ist vom "Tag der Hilfsorganisationen", der in den Endzügen des vergangenen Schuljahrs stattfand und für dessen Vorbereitung und Gelingen Ina Walter, Erzieherin im Schuldienst, mit viel Detailarbeit, verantwortlich zeichnete.
"Viele unserer Schülerinnen und Schüler haben aufgrund ihrer individuellen Bedürfnisse nur eingeschränkt die Möglichkeit, sich eigenständig über verschiedene Hilfsorganisationen zu informieren oder diese persönlich aufzusuchen, um sie näher kennenzulernen", erklärt Walter die Hintergründe: "Einige von ihnen haben bereits Erfahrungen mit Rettungswagen gemacht oder die Sirenen von Einsatzfahrzeugen gehört, ohne die Bedeutung zu verstehen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, ein interdisziplinäres Projekt zu starten, das allen Schülerinnen und Schülern unserer Einrichtung zugutekommt."
Schließlich war es so weit: Unter dem Motto „Heldinnen und Helden im Fokus“ präsentierten sich die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (hier Ortsverein Friedberg-Wöllstadt), der Polizeistation Friedberg und der Feuerwehr Friedberg auf dem Gelände der JPSS.
Einmal auf einer Liege im Rettungswagen liegen, mit dem Sitzstuhl transportiert werden, ein Einsatzfahrzeug von innen und außen zu erkunden: Auf diese vielfältige Art und Weise präsentierte das DRK anschaulich und zum eigenen Ausprobieren, welche verschiedene Aufgabenfelder es gibt und wie es Menschen in Notsituationen und Lebensgefahr hilft. Die Einsatzkräfte boten den Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm, um ihre verschiedenen Einsatzaufgaben vorzustellen und präventive Maßnahmen zu zeigen. Dazu gehörte die umfangreiche Fahrzeugausstattung, angefangen beim Notfallrucksack und der Rolltrage über das EKG, der Absaugpumpe und der Sauerstoffeinheit bis zu dem Digitalfunk und der persönlichen Schutzausrüstung.
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich ebenfalls von den Flächenhunden auf dem Gelände der Schule suchen lassen und lernten so die Hundestafel des DRK und ihre Aufgabe kennen. Das war ein echtes Highlight!
Derweil war die Polizei Friedberg mit zwei Einsatzfahrzeugen vorgefahren und präsentierte den Kindern und Jugendlichen die Schutzausrüstung der Polizisten. Hier konnte man in die Rolle einer Polizistin bzw. eines Polizisten versetzen, die Schutzweste und den Helm anlegen und sich mit Schutzschild und Schlagstock ausrüsten. Oder einmal die Polizeikelle schwingen und die Sirene des Polizeiautos betätigen. Wer ganz mutig war, konnte sich auch verhaften lassen und zum Einsatzfahrzeug in Handschellen abführen lassen. Auf diese Art und Weise lernten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Aufgabenfelder der Polizei kennen und setzten sich auch den Gefahren dieses Berufsbildes auseinander.
Die Feuerwehr Friedberg bot ebenfalls ein abwechslungsreiches Programm. Von Erkundung des Löschfahrzeugs mit beeindruckender Ausstattung, Anprobieren der schweren Ausrüstung bis zum Löschen eines vermeintlichen Feuers war alles dabei. Die Wasserspritze war sehr beliebt bei den Kindern und Jugendlichen und das Anlegen der Uniform lud viele dazu ein, Erinnerungsfotos zu machen. Auch konnten die Schülerinnen und Schüler üben, einen Notruf abzusetzen und so lernen, wie sie sich in einer Notsituation zu verhalten haben. Einmal ein Feuerwehrmann / eine Feuerwehrfrau sein und sich in diese Rolle zu versetzen – da ging für den einen oder anderen ein Traum in Erfüllung!
"Die Rettungskräfte haben sich für diesen Tag extra Zeit genommen, um den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, ihre Arbeit und das Ehrenamt der Hilfsorganisationen näher kennenzulernen. Mit viel Ausdauer und Geduld beantworteten sie unendlich viele Fragen und führten immer wieder ihre Geräte, Fahrzeuge und ihr Können vor. Im Namen der Schule möchte ich mich herzlich dafür bedanken", sagt Ina Walter, die den ungemeinen Mehrwert für die Schülerschaft betont: "Dieser Tag hat den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, verschiedene Aufgabenfelder der Hilfsorganisationen kennenzulernen sowie ihre Notwendigkeit und Wichtigkeit noch besser nachzvollziehen zu können. Zu erfahren wie es ist, wenn man Menschen in Notsituationen hilft, was man in Kameradschaft alles erleben kann und wie es ist, wenn man sich in der Gesellschaft einbringt."
Mit tollen Aktionen wie dieser werden Handlungskompetenzen im Umgang mit Notsituationen gestärkt und neue Anregungen geschaffen für eine aktive Teilhabe an der Lebenswelt sowie sowie aktive Freizeitgestaltung, z.B. bei der örtlichen Jugendfeuerwehr oder als Ersthelfer im Verein.
Der "Tag der Hilfsorganisationen" war ein wichtiger Tag, er soll das Bewusstsein für die Hilfsorganisationen wecken und die Bedeutung von Zivilcourage und Hilfeleistung in der Gemeinschaft stärken, denn ohne sie wäre das Hilfeleistungssystem, wie wir es kennen, gar nicht umsetzbar.
Die JPSS bedankt sich vielmals für bei allen Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes (hier Ortsverein Friedberg-Wöllstadt), der Polizeistation Friedberg und der Feuerwehr Friedberg sowie bei Ina Walter für die wunderbare Organisation dieses besonderen Schulvormittags !!